Goethe Grundschule in Berlin Reinickendorf
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Namensgeber

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Johann Wolfgang von Goethe ist Deutschlands größter Dichter und einer der größten der Welt. Er war nicht nur Dichter und Schriftsteller. Er war auch Künstler, Naturforscher und Staatsmann.

Wie nur wenige Menschen, kannte Goethe sich in allen Bereichen des Wissens und Lebens aus. Alles ordnete er in seine Sicht der Dinge, seine Weltanschauung, ein. Alles war für ihn eine Einheit. Wir nennen solch einen Menschen einen Universalmenschen oder ein Universalgenie.

Am 28.8.1749 wurde Goethe in der reichen Handelsstadt Frankfurt am Main geboren. Dort steht heute noch als Museum das „Goethehaus“, in dem er heranwuchs. Seine Eltern waren wohlhabende Leute. Goethes Vater war Jurist, aber er übte seinen Beruf nicht aus. Er hatte genug Vermögen, um davon zu leben und seinen Kindern eine gute Ausbildung zu geben.

Vater Goethe war sehr gebildet, viel gereist und hatte strenge Grundsätze. Wie der Vater, interessierte sich auch sein Sohn später für alle Bereiche des Wissens, wie er, stellte auch der Sohn feste Grundsätze und Regeln für das Leben, für Wissenschaft und Kunst auf. Goethes Mutter war das Gegenteil. Sie hatte viel Lebensfreude, viel Phantasie und konnte gut erzählen. Von ihr hat Goethe sein freundliches, gewinnendes. Wesen geerbt sowie seine Phantasie und seine Gabe zu dichten.

Goethes literarische Produktion umfasst Gedichte, Dramen, erzählende Werke (in Vers und Prosa), autobiografische, ästhetische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Auch sein umfangreicher Briefwechsel ist von großer literarischer Bedeutung. Goethe war ein Vorreiter und der wichtigste Vertreter des Sturm und Drang. Sein Roman „Die Leiden des jungen Werther“ machte ihn 1774 in ganz Europa berühmt.

Von 1786 bis 88 machte Goethe die für ihn sehr wichtige Reise nach Italien. Durch die Kunstschätze dort und seine ungezählten Begegnungen mit Menschen bekam er viele neue Anregungen. Nach seiner Rückkehr aus Italien zog Goethe sich von den Menschen in Weimar zurück. Er dichtete auch nicht mehr so viel. Stattdessen beschäftigte er sich jetzt mehr mit der Naturwissenschaft. In der Optik interessierte ihn besonders die Lehre von den Farben.

Später wandte er sich inhaltlich und formal den Idealen der Antike zu und wurde ab den 1790er Jahren, gemeinsam mit Friedrich Schiller und im Austausch mit diesem, zum wichtigsten Vertreter der Weimarer Klassik. Im Alter galt Goethe auch im Ausland als Repräsentant des geistigen Deutschland.

Goethe hat wunderschöne Gedichte und Dramen geschrieben. Er hat viele weise und richtige Erkenntnisse gehabt. Vieles, was er gesagt hat, wird immer richtig und wahr bleiben. Zahlreiche Gedichte Goethes wurden – vor allem von Komponisten des 19. Jahrhunderts – vertont, wodurch der Dichter die Entwicklung des Kunstliedes förderte.

Der produktivste unter den musikalischen Goethe-Interpreten war Franz Schubert mit rund 80 Goethe-Vertonungen, darunter die populär gewordenen Heidenröslein, Gretchen am Spinnrade und der Erlkönig. Felix Mendelssohn Bartholdy, mit Goethe persönlich bekannt, vertonte die Ballade „Die erste Walpurgisnacht“. Auch Robert Schumann hinterließ Goethe-Vertonungen, ebenso Hugo Wolf; dieser widmete sich unter anderem Gedichten aus dem Wilhelm Meister und dem West-östlichen Divan. Am 22. März 1832 starb Goethe, vermutlich an einem Herzinfarkt. Goethe wurde am 26. März in der Weimarer Fürstengruft bestattet.

Während die Wertschätzung Goethes nach seinem Tode zunächst abnahm, wurde er im Deutschen Kaiserreich ab 1871 „zum Kronzeugen der nationalen Identität der Deutschen“. Es setzte nun eine Verehrung nicht nur des Werks, sondern auch der Persönlichkeit des Dichters ein, dessen Lebensführung als vorbildlich empfunden wurde. Bis heute gilt Goethe als bedeutendster deutscher Dichter, sein Werk wird zu den Höhepunkten der Weltliteratur gezählt.